Speisenangebot
Mit einem gesunden Frühstuck fit durch den Kita-Tag
Quelle: marijana1_Pixabay
In keiner Phase des Lebens lernt der Mensch so viel wie in den ersten Lebensjahren. Die Kita ist neben der Familie der wichtigste Bildungsort für Kinder. Hier werden motorische Fähigkeiten verfeinert, soziale und emotionale Kompetenzen aufgebaut und Verantwortungsbewusstsein und Selbstbestimmung entwickelt. Damit sind Kitas eine wichtige Ergänzung zum Familienalltag und eine Grundlage für die spätere Zeit in der Schule.
Da die Leistungsfähigkeit des Gehirns auch von der Ernährung abhängt, sollte eine gesundheitsförderliche Ernährung in der Kita von Anfang an richtig vermittelt werden.
Die wichtigste Mahlzeit: Das Frühstück
Grundsätzlich gilt: Wer frühstückt, ist an sich schon im Vorteil. Wer daneben auch noch darauf achtet, was er isst, punktet zusätzlich. Studien zeigen, dass Kinder und Jugendliche, die vor der Schule frühstücken, insgesamt leistungsfähiger sind und sich besser konzentrieren können als Nicht-Frühstücker. Das Gleiche gilt auch für Kita-Kinder und Ähnliches für Erwachsene:
Die Kinder sind länger aufmerksam, haben eine höhere Frustrationstoleranz und die Qualität der Tätigkeiten steigt. Bei Erwachsenen wirkt sich ein regelmäßiges Frühstück nachweislich positiv auf die kognitive und mentale Leistungsfähigkeit und den Stresslevel aus. Daher sollten nicht nur die Kinder, sondern auch das pädagogische Personal idealerweise ein gemeinsames Frühstück genießen.
Eine Frühstücksmahlzeit mit langsam verdaulichen Kohlenhydraten, wie sie in Brot oder Getreideflocken enthalten sind, sorgt für die notwendige Energiezufuhr am Morgen. Zudem sättigen Vollkornvarianten durch ihren hohen Ballaststoffgehalt lange.
Ungesalzene Nüsse und Ölsaaten beinhalten Vitamine, Mineralstoffe und gesundheitsförderliche Fettsäuren. Eine (Kinder-)Handvoll ersetzt eine Portion Obst am Tag. In gemahlener Form, bspw. im Vollkornbrot, stellen sie auch für Kleinkinder keine Verschluckungsgefahr dar. Bei den Speiseplänen ist auf die Allergenkennzeichnung zu achten
Wie sieht ein gutes Frühstück aus?
Vollkorngetreideflocken (z.B. Hafer, Dinkel, Roggen) oder ein belegtes Vollkornbrot sind eine gute Grundlage. Daneben benötigen Kinder und Jugendliche für das Knochenwachstum besonders viel Kalzium. Daher sollte Milch oder ein Milchprodukt, z.B. Joghurt für das Müsli oder in kleineren Mengen (Frisch-)Käse, Bestandteil des täglichen Frühstücks sein. Dazu kommen Obst oder Gemüserohkost als zusätzliche Vitamin- und Mineralstofflieferanten, die im Müsli oder auf dem Brot auch wunderbar schmecken.
Wie sieht eine gute Zwischenmahlzeit aus?
Kinder haben geringe Energiereserven und benötigen dadurch auch Zwischenmahlzeiten. Regelmäßige Mahlzeiten liefern ihnen die notwendige Kraft zum Spielen und Lernen. Zu einer gesundheitsförderlichen Zwischenverpflegung gehören zum Beispiel:
- Brot oder Brötchen mit einem möglichst hohen Vollkornanteil.
- Obst, möglichst regional und saisonal: zum Beispiel Äpfel im Herbst und Erdbeeren im Juni.
- Gemüse, ebenfalls möglichst regional und saisonal: zum Beispiel Karotten, Paprika oder Tomaten.
- Milch und Milchprodukte, zum Beispiel Käse als Brotbelag, Joghurt ohne Zucker und Süßungsmittel oder abgepackte Milch. Spezielle „Kinderlebensmittel“ wie Schokomilch oder Kinderjoghurts sind in der Regel sehr stark gesüßt und daher nicht empfehlenswert.
- Wasser, ungesüßte Früchte- oder Kräutertees oder Fruchtsaftschorlen (möglichst ein Teil Fruchtsaft, drei Teile Wasser) sind als Getränke bestens geeignet.
- Weitestgehender Verzicht auf Weißmehlprodukte (z.B. Sandwichtoast), Süßigkeiten und Limonaden.
Weitere Informationen zu den Zwischenmahlzeiten finden Sie hier:
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Stand: Mai 2021
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