Speisenangebot
Optimale Zwischenverpflegung in der Schule

Vier Schülerinnen und Schüler essen im Schulhof ihre Pausenbrote

Die Zwischenverpflegung kann einen wichtigen Beitrag für die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit der Schüler und Lehrer während eines langen Schultages leisten. Unter die „Zwischenverpflegung“ fallen alle Lebensmittel und Getränke, die in den Schulpausen am Vor- oder Nachmittag angeboten werden, also beispielsweise am Schulkiosk, in der Schulcafeteria, in Automaten oder in Form eines Schulfrühstücks. Sie soll nicht in Konkurrenz zur Mittagsverpflegung treten. Idealerweise bleibt ein Schulkiosk während der Mittagspause geschlossen oder bietet keine warmen Speisen an.

Wer entscheidet über das Lebensmittelangebot in den Pausen?

Jede Schule hat selbst in der Hand, welche Lebensmittel in der Pause, z. B. am Kiosk, in der Cafeteria oder im Automaten angeboten werden. Denn nach dem Bayerischen Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen (BayEUG, Art. 69) entscheidet die Schule über das Pausenangebot im Einvernehmen mit dem Schulforum (an Grundschulen mit dem Elternbeirat, an Berufsschulen mit dem Berufsschulbeirat).

Welche Lebensmittel eignen sich für die Zwischenverpflegung?

Folgende Lebensmittelauswahl ist optimal für Frühstück und Zwischenverpflegung:

  • Getreideprodukte
    • (Vollkorn-)Brot, (Vollkorn-)Brötchen, Müsli ohne Zucker und süßende Zutaten
    • Mindestens die Hälfte des täglichen Angebots aus Vollkornprodukten
  • Gemüse und Salat
    • Tomaten, Gurken, Karotten, Paprika, Hummus, Linsenaufstrich, …
    • Frisches Gemüse, möglichst regional / saisonal und in Bio-Qualität, und Hülsenfrüchte
    • Mindestens 3x in 5 Verpflegungstagen als Rohkost
  • Obst
    • Äpfel, Beerenfrüchte, Birnen, Pflaumen, …
    • Nüsse (ungesalzen) und Ölsaaten (z.B. geschrotete Leinsamen im Müsli)
    • Frisch oder tiefgekühlt, möglichst regional / saisonal und in Bio-Qualität; ohne Zucker und sonstige süßende Zutaten
    • Mindestens 2x in 5 Verpflegungstagen Nüsse oder Ölsaaten im Angebot
  • Milch und Milchprodukte
    • Milch, Naturjoghurt, Buttermilch, Dickmilch, Kefir: max. 3,8 % Fett absolut
    • Speisequark: max. 5 % Fett absolut
    • jeweils ohne Zucker und sonstige süßende Zutaten
    • Käse: max. 30 % Fett absolut
    • Mindestens 2x täglich
  • Fettarme Fleisch- und Wurstwaren
    • Als Belag mit max. 20 % Fett (möglichst regional und in Bio-Qualität)
    • Maximal 2x Fleisch-/Wurstwaren in 5 Verpflegungstagen
  • Rapsöl als Standardöl
    • Alternativ für Dressings: Lein-, Walnuss-, Oliven-, Sojaöl
    • Butter oder Margarine aus den genannten Ölen
  • Getränke
    • Wasser, Früchtetee, Kräutertee (jeweils ohne Zucker und sonstigen süßenden Zutaten)

Daraus lassen sich leckere Angebote für die Zwischenverpflegung kreieren. Wie wäre es mit:

  • Belegten Vollkornbrötchen mit Rohkostgarnitur und Linsenaufstrich
  • Semmeln mit Tomate und Mozzarella
  • Herzhaften Vollkornwaffeln
  • Müsli aus Haferflocke mit frischem Obst und ungesalzenen Nüssen
  • Frisches Stückobst
  • Früchtespieße, Obstsalate oder in Bechern portioniertes Obst mit oder ohne Joghurt
  • Gemüsestifte zum Dippen mit Kräuterquark
  • Rohkostsalate, gemischte Salate
  • Joghurts in verschiedenen Sorten
  • Frisch gepresste Säfte aus Obst und Gemüse
  • Nudel- und Kartoffelsalate mit frischem Gemüse
  • Vollkornpizza
  • Wraps mit verschiedenen Füllungen

Mithilfe der Checkliste der Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Bayern können Sie Ihr Verpflegungsangebot bewerten:

Welche Lebensmittel sind für die Verpflegung in den Pausen nicht sinnvoll?

Brotzeitapfel
Gesalzene oder gezuckerte Snacks, industriell hergestellte Müsliriegel und spezielle Kinderschnitten und -fruchtjoghurts enthalten viel Energie in Form von Fett und/oder Zucker und bieten dabei wenig Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe. Zucker lässt die Blutzuckerwerte schnell ansteigen. Als Folge fallen sie auch rasch in den Keller und es kommt zu einem Leistungstief. Werden Süßigkeiten und Knabberprodukte aus der Schule verbannt, dann bietet die Zwischenverpflegung – im Einklang mit einer gesundheitsförderlichen Mittagsverpflegung – die Möglichkeit, den Blutzuckerspiegel konstant und das Gehirn kontinuierlich leistungsfähig zu halten.

Der Lust auf Süßes wird eine gesundheitsförderliche Zwischenverpflegung mit Hilfe von Obst gerecht. Besonders getrocknete Früchte lassen durch den konzentrierten Zucker das Herz von Naschkatzen höher schlagen. Zur Entwöhnung weg vom aromatisierten und gezuckerten Fruchtjoghurt kann beispielsweise auch ein Naturjoghurt mit Marmelade gesüßt und farblich aufgepeppt werden.
Entscheidet sich die Schulfamilie für süßes Gebäck in den Pausen, so sind Hefeteig mit Obstbelag und Kuchen oder Muffins mit Vollkornmehl ein guter Kompromiss. Bei selbst zubereiteten Naschereien kann man zumindest Einfluss auf die Zutaten nehmen und beispielsweise den Zucker im Rezept reduzieren. Sollen industriell hergestellte Süßigkeiten nicht ganz aus dem Schulkiosk oder -automat verbannt werden, sind Gummibärchen zumindest ein fettarmer Vorschlag.

Idealerweise werden die Pausensnacks aus frischen, unverarbeiteten Zutaten selbst hergestellt. So können die Kinder und Jugendlichen die natürliche Geschmacksvielfalt der Lebensmittel kennenlernen und gewöhnen sich nicht an einen standardisierten Geschmack. Daher haben Geschmacksverstärker, künstliche Aromen, Süßstoffe, Zuckeralkohole, Light-Produkte, Analogkäse und Formfleisch nichts in einer gesundheitsförderlichen Zwischenverpflegung zu suchen.

Stand: Dezember 2023

Literatur

aid (Hrsg.) (2010): Wegweiser Schulverpflegung. Essen in Schule und Kita

aid (Hrsg.) (2010): Essen und Trinken in Schulen

Bayerisches Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen (BayEUG), Art. 69.

Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (2020): DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Schulen.

Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.: Zwischenverpflegung im Schulalltag.